TKP – Deutschland Komitee

10. September:
An dem 100. Jubiläum der Gründung der TKP:
„Mit voller Hoffnung und Entschlossenheit!“

Die Kommunistinnen und Kommunisten in der Türkei haben heute das 100. Jubiläum der Gründung ihrer Partei, der TKP gefeiert. Geplant waren drei große Kundgebungen in den drei größten Städten der Türkei: Istanbul, Ankara und Izmir. Die AKP-Regierung tat aber das, was von ihr zu erwarten war: Die Veranstaltungen wurden mit dem Vorwand der Pandemie verboten. Es ist makaber, dass auch die offiziellen Feierlichkeiten des großen Sieges des Befreiungskriegs am 30. August mit demselben Vorwand verboten wurde, während Tayyip Erdoğan selbst gleich am nächsten Tag, am 31 August in Giresun eine große Kundgebung organisierte.

Nicht nur drei, sondern 500 Ortschaften!
Die Antwort der TKP war klar und deutlich: Die Mitglieder haben das Jubiläum an 500 Ortschaften gefeiert!

Die Kommunistische Partei der Türkei wurde am 10. September 1920 mit der Beteiligung von 46 kommunistischen Gruppen aus Istanbul und Anatolien in Baku gegründet. Sie wurde als eine revolutionäre, in einer eindeutigen Anlehnung an die marxistisch-leninistische Idee, als eine internationalistische Partei gegründet und wurde direkt nach ihrer Gründung ein Mitglied der KOMINTERN.

Beteiligung am anti-imperialistischen Krieg
Eines der wichtigsten Beschlüsse des Gründungkongresses war die aktive Beteiligung am bewaffneten anti-imperialistischen Kampf in Anatolien, gegen die Besatzungsmächte wie England, Frankreich, Italien und Griechenland.

Nach diesem Beschluss bereitete die Partei eine bewaffnete militärische Einheit vor.  Mustafa Suphi, der Gründer und Vorsitzender der Partei und der Generalsekretär Ethem Nejat gingen mit weiteren zwölf aktiven Kämpfern der Partei nach Anatolien, um den Befreiungskrieg zu unterstützen und gleichzeitig diesen Kampf mit sozialistischen Ideen zu bereichern. Zu dieser Zeit gab es in Anatolien schon eine Armee, die auf den Sozialismus positiv gestimmt war und bereits begonnen hatte, gegen die Besatzer zu kämpfen. Später sollten auch die von der Partei in Aserbaidschan zusammengestellten bewaffneten Einheiten  nach Anatolien gebracht werden.

Ein politischer Massenmord
Die Mitglieder der TKP wurden an der Grenze von den Gesandten des Mustafa-Kemal-Verfolgers General Karabekir empfangen und mit manchen Lügen und Intrigen nicht nach Ankara, sondern zu einer Grenzstadt am Schwarzmeer, Trabzon gebracht. Dort wurde die Delegation in eine Falle gelockt, festgenommen und gezwungen, mit einem Boot nach Sowjetrussland zurückzukehren. Mustafa Suphi und seine Genossen haben dieses Ziel aber nie erreicht. Denn in einem zweiten Boot fuhren ein Haufen bezahlte Mörder hinterher. Als Sie in der Nacht vom 28. Februar 1921 das Boot der Delegation erreichten, ermordeten sie alle Mitglieder der kommunistischen Partei der Türkei und schmissen sie ins Meer.

Es darf nicht in Vergessenheit geraten, dass es die Sowjetregierung war, die von Anfang an die anti-imperialistische Befreiungsbewegung anerkannte, finanziell und mit Waffen, Kriegsgütern sowie Uniformen unterstützte.

Der Kampf geht trotz allem weiter
Gleich nach dieser Mordtat versuchte die Bourgeoisie den Kampf der KommunistInnen mit strengsten Vorboten zu verhindern. Breitflächige Verhaftungen in den Jahren um 1946, 1951, 1970 und die aller schlimmsten gleich nach dem faschistischen Putsch vom 12. September 1980: Morde, unvergleichliche Folter, langjährige Gefängnisstrafen konnten den Kampf für den Sozialismus nicht verhindern.

Die TKP bleibt der Erbe von Mustafa Suphi und seiner GenossInnen und Genossen und führt den Kampf um den Kommunismus heute weiter. Sie ist die einzige Partei in der Türkei, die heute die unabhängige Politik der Arbeiterklasse als einzigen Kompass nimmt, dem proletarischen Internationalismus treu bleibt und die rote Fahne hochhält.

Es lebe der Kampf für Sozialismus!
Es Lebe die Kommunistische Partei der Türkei!

TKP Deutschland-Organisation
September 2020

Erklärung
der ZK der Kommunistischen Partei der Türkei anlässlich
des 100. Gründungs-jubiläums