TKP – Deutschland Komitee

98 Jahre danach:

Wir mahnen der 15 ermordeten Gründern der
Kommunistischen Partei der Türkei

98 Jahre nach der Ermordung von Mustafa Suphi, dem Gründer der Kommunistischen Partei der Türkei (TKP), und seinen Genossen mahnen wir alle Kommunistinnen und Kommunisten, die ihr Leben im Kampf gegen den Kapitalismus und dem  Imperialismus für den Sozialismus opferten. Wir weisen aber gleichzeitig darauf hin, dass wir nicht nur ein Mal im Jahr klammheimlich dem ermordeten Mustafa Suphi und seine Genossen mahnen, sondern Tag für Tag ihren Prinzipien und Zielen  folgen und täglich den Kampf, den sie anfingen, weiter führen.

 

1. DAMALS: Mustafa Suphi und seine Genossinnen und Genossen waren inspiriert von dem Kampf der Bolschewiki und der Oktoberrevolution, in der sie beteiligt waren. So war ihr Hauptziel, das sie für die Befreiung der Werktätigen in ihrem eigenen Land realisieren wollten, der Sozialismus.

HEUTE: Die mit einer bürgerlichen Revolution gegründete Republik in der Türkei wurde durch eine Konterrevolution gestützt. Das Land mit samt seinen staatlichen Großbetrieben, Bodenschätzen, Gewässern, Häfen, Industrie und Landwirtschaft -kürzlich gesamte Ökonomie- wurde dem in- und ausländischem Kapital serviert. Das Land befindet sich an dem Ende der Sackgasse des Kapitalismus. Auch die TKP sagt heute, dass „Die einzige Möglichkeit  der grundsätzlichen Befreiung der Arbeiterklasse und werktätigen Volkes von der Ausbeutung, Repression, religiöse Reaktion, nur in dem Sozialismus liegt.“

 

2. DAMALS: Die Gründer der TKP waren Kommunisten, die in dem Bürgerkrieg, die Imperialisten nach der Oktoberrevolution schürten, beteiligt waren. Mustafa Suphi und viele seiner Genossen  kämpften gegen die Konterrevolutionäre Denikin-Armee. Deshalb warnten sie in jeglicher Hinsicht gegen die Bourgeoisie und ihren politischen Vertretern.

HEUTE: Die politische Szene in der Türkei ist mittlerweile eine Makaber: Alle systemtreuen politische Parteien, die bis vor kurzem zum Schein gegeneinander waren, kooperieren heutzutage (vor den Stadtparlamentswahlen) miteinander. Die sogenannte sozialdemokratische CHP kooperiert mit den neuen Faschisten (IYI Parti),  wobei die traditionelle faschistische Partei MHP die religiös-faschistoide AKP unterstützt. Die seit Jahren als eine linke Partei präsentierte, politische Vertreter der kurdischen Nationalbewegung HDP besucht die CHP und versucht ein Dialog zu starten. Die ehemaligen Maoisten, die den Namen ihrer Partei änderten, den Begriff „Arbeiter“ rausgeschmissen und stattdessen „Heimat“ genommen haben, machen ständig Komplimente an Tayyip Erdogan und der AKP. Die TKP folgt dem Rat von Mustafa Suphi und auch den unzähligen Lehren aus der Geschichte der Arbeiter- und kommunistischen Bewegung. Die TKP lehnt heute jegliche Zusammenarbeit mit den Parteien und Organisationen, die systemtreu bleiben ab. Sie ist gegen jeglichen Versuch, das kapitalistische System zu reparieren.

 

3. DAMALS: Das Land der Gründer der TKP war damals unter der militärischen Besatzung der Imperialisten. Auch deshalb war ihnen die enorme Wichtigkeit des anti-imperialistischen Kampfs bewusst.

HEUTE: Die Türkei ist längst nicht nur militärisch (als NATO-Mitglieder), sondern auch durch unzählige Verträge zum Imperialismus festgebunden. Der Beitrag des 16-Jährigen AKP-Regime zu diesem Prozess war die Industrie, Landwirtschaft, kürzlich gesagt die gesamte Ökonomie des Landes entsprechend der Interessen des Imperialismus zu reorganisieren. Die TKP deutet ständig auf die Wichtigkeit des Kampfs gegen den Imperialismus. Sie warnt gleichzeitig vor der Gefahr der Manipulation der Bourgeoisie, d.h. gegen die Versuche, die anti-imperialistischen Tendenzen der Werktätigen zu manipulieren und sie in den Sumpf des Nationalismus zu ziehen.  Die TKP kämpft nicht nur gegen den Imperialismus, sondern betont, dass dieser Kampf nur parallel zum Kampf gegen den Kapitalismus geführt werden kann. Ferner, sie achtet darauf, dass dieser Kampf nicht einen nationalistischen, sondern einen proletarischen Charakter gewinnt.

 

4. DAMALS: Den Gründern der TKP war die Wichtigkeit der Verteidigung der Sowjets als Mutterland der sozialistischen Revolution bewusst. Diese Verteidigung sollte nicht nur militärisch, sondern auch politisch und ideologisch geführt werden. Und dies war nicht nur für die Sowjet Republik  von großer Wichtigkeit, sondern auch weltweit für das Interesse der gesamten Arbeiter- und kommunistischen Bewegung. Infolgedessen waren sie konsequente Internationalisten.

HEUTE: Heute existiert weder die Sowjetunion noch das sozialistische System. Die Vertreter der Bourgeoisie versuchen dies, als ein Argument der anti-kommunistischen Propaganda zu benutzen. Viele ehemalige Linke haben wegen dieser Niederlage ihren Kampfgeist verloren, manche stehen lautlos und mit gesenktem Kopf. Die TKP sagt genau das Gegenteil: „Guckt was passiert heute in den ehemaligen sozialistischen Ländern: Ausbeutung, Repression, Plünderung des Landes, Massenarbeitslosigkeit, steigende Armut und Elend. Es ist eine Tatsache, dass in manchen ehemaligen sozialistischen Ländern faschistoide Kräfte regieren. All dies sind konkrete Beweise dafür, was der Kapitalismus den Menschen anzubieten hat: nur die Ausbeutung der Werktätigen Menschen durch das Kapital und all ihre Konsequenzen des Systems wie Armut, Elend, Krieg, Zerstörung der Länder und Verfaulen der Gesellschaft. Die ist der Beweis dafür, dass die Befreiung nicht nur der Arbeiterklasse und Werktätigen, sondern der gesamten Menschheit nur in dem Sozialismus liegt. Die TKP ist eine aktive Verteidigerin des proletarischen Internationalismus.  Sie ist eine Mitbegründer der INTERNATIONALE und arbeitet nicht nur um ihre organisatorische Entwicklung, sondern trägt dazu bei den ideologischen Diskussionen als eine Marxistisch-Leninistische Partei. Und in dem Kapitel des „proletarischen Internationalismus“ ist die Beziehung der kommunistischen Parteien auf beider Seiten Ägäis ein weltweit anerkantes Beispiel. Es ist weltweit bekannt, dass die Bourgeoisie beider Länder durch unaufhörliche Propaganda und Provokationen eine Feindschaft zwischen zwei Völkern schürt. Die kommunistischen Parteien der beiden Länder, die TKP und KKE kämpfen dagegen als ideologisch eng miteinander verbundene und ständig miteinander solidarisierende Schwesterparteien.

5. DAMALS: Mustafa Suphi und seine Genossinnen und Genossen waren der Überzeugung, dass die Arbeiterklasse und die Werktätigen nur in der Führung einer kommunistischen Partei organisiert und zur Revolution geführt werden müssten. Deshalb gründeten sie als erste wichtige Aufgabe die Kommunistische Partei der Türkei.

HEUTE: Heute gehen die werktätigen Massen in der Türkei durch eine Phase, in der die Arbeiterklasse sehr schlecht, sogar zum großen Teil gar nicht organisiert ist. Dies gilt auch für viele Kreise, die gegen dieses AKP-Regime sind. Langsam kommt es zu Streiks und Widerständen in den Betrieben, die meistens trotz der sogenannten Gewerkschaften.

Die TKP propagiert deshalb ununterbrochen die Wichtigkeit der Organisierung der Massen. Sie ruft vor allem die Arbeiterinnen und Arbeiter aber auch alle Werktätigen, Frauen, Jugendliche, die Intellektuellen sich in der Kommunistischen Partei der Türkei zu organisieren, um dieses System zu stürzen und um ein menschenwürdiges, gerechtes Gesellschaftssystem gemeinsam aufzubauen.

Dies ist unser Verständnis vom Mahnen von Mustafa Suphi und seinen Genossen:

Ihren Kampf weiter zu führen, die rote Fahne noch höher zum Sieg zu tragen.

Kommunistische Partei der Türkei (TKP)
Deutschland-Kommitee
28 Januar 2019