„Was war los?“

Republik Agenda der Arbeit in der Türkei im Mai 2024:
Wir sitzen den Bossen im Nacken
Hafenarbeiter von Gemlik Borusan geben nicht auf

Die Hafenarbeiter des Borusan-Hafens, der zur Firma Borusan Lojistik im Bezirk Gemlik der Provinz Bursa gehört, kämpfen gegen die Angriffe ihres Chefs.

Die Arbeiter, die ihr verfassungsmäßiges Recht auf gewerkschaftliche Organisierung wahrgenommen haben, hatten im März eine Arbeitsniederlegung im Hafen organisiert, als vier ihrer Kollegen entlassen wurden. Nach den Erfolgen der Arbeiter beschloss Borusan Lojistik zunächst, 27 Arbeiter in unbezahlten Urlaub zu schicken. Als die Arbeiter auf diese Entscheidung reagierten, kündigte das Unternehmen daraufhin an, ihnen „administrativen Urlaub“ zu genehmigen.

Anschließend erstattete das Unternehmen bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen 122 Beschäftigte des Hafens Borusan mit der Begründung, sie hätten sich an dem Widerstand im März beteiligt.

Daraufhin organisierten die in der Gewerkschaft Liman İş organisierten Beschäftigten Proteste, um ihre Rechte zu verteidigen. Die versammelten Arbeiter zeigten ihre Entschlossenheit, indem sie Slogans riefen und ankündigten, dass sie ihren Protest nächste Woche nach Istanbul und zum Hauptsitz von Borusan Lojistik tragen werden, falls sich die Haltung von Borusan Lojistik nicht ändert.

Arbeiter von Izenerji und Izdoğa begannen einen Sitzstreik-Protest

Ungerechtfertigterweise entlassene Arbeiter der Unternehmen Izenerji und Izdoğa der Stadtverwaltung von Izmir haben vor dem Egemenlik-Gebäude im zentralen Konak-Viertel einen Sitzprotest begonnen. Am ersten Tag der Aktion besuchten die Vertreter von „Wir sitzen den Bossen im Nacken“* die Arbeiter.

Die Arbeiter wurden ohne jegliche Begründung mit der „Codenummer 4“ entlassen.** Die Arbeiter, die gegen ihre ungerechtfertigte Entlassung vorgingen, sagten: „Wir sind seit 6 Tagen im Streik. Während der Schicht, waren alle plötzlich arbeitslos. Man nannte es Personalüberhang, keine Stelle ist überbesetzt. Wir werden alle mit ganzer Kraft weiterkämpfen, bis ein Ergebnis erzielt wird.“

(* Eine Organisation der TKP, die Widerstände und Streiks der Arbeiter:innen berät, organisiert bzw. die Widerstände in verschiedenen Fabriken koordiniert.

** Code 4: Kündigung eines unbefristeten Arbeitsvertrags durch den Arbeitgeber ohne Begründung)

Keine Gehaltszahlung auf der TOKI-Baustelle

Die Arbeiter auf der TOKİ-Wohnungsbaustelle im Bezirk Pazarcık der Provinz Maraş erhalten ihre Löhne nicht. Die Arbeiter erklärten, dass ihre Löhne unterbezahlt seien, und die Zahlung des Mindestlohns durch die Firma ENEZ Construction Co. San. Tic. A.Ş. erfolgte, während der restliche Teil von BAF Mekanik, dessen Chef Hüseyin Mete Doğan ist, per Hand ausgezahlt worden sei.

Die Arbeiter, die auf die Entwicklungen reagierten, erklärten, dass sie die Baustelle nicht verlassen und kämpfen werden, bis sie ihren Lohn erhalten.

Eine kritische Wende im IFFCO-Widerstand: SGK*-Inspektoren in der Fabrik

Der seit mehr als 50 Tagen andauernde Widerstand der Arbeiter der in Dubai ansässigen IFFCO Türkei, die im Çiğli Industriegebiet in İzmir tätig sind, hat zu ersten Ergebnisse geführt. Die Inspektoren des Amts für Sozialversicherung dokumentierten, dass die Arbeiter über Subunternehmerfirmen vermittelt wurden.

Die in der Gewerkschaft Tek Gıda İş organisierten Arbeiter hatten sich an das Sozialversicherungsamt gewandt und erklärt, dass das Unternehmen die Arbeiter unrechtsmäßig über Subunternehmen beschäftigt habe, um die Gewerkschaft zu entmachten, und dass dadurch die Arbeitsrechte vieler Arbeitnehmer verletzt worden seien.

Nach positiven Verhandlungen zwischen der Fabrikleitung und der Gewerkschaft gab der Chef nach, und die Arbeiter wurden wieder eingestellt.