„Was war los?“

Politiker, Bürokratie und ausländische Unternehmen:

Der letzte gemeinsame Massenmord, den sie begangen haben

9 Bergleute sind unter der Erde ums Leben gekommen. Nicht nur die ganze Region, sondern auch eine weite Landschaft bis zum Persischen Golf ist bedroht.

Am 13. Februar stürzte der Berg ein, in dem sich die Abfälle der Goldmine in der Stadt İliç der Provinz Erzincan befanden. Diese Mine, die zu 80 % Kanada und den USA und zu 20 % einem Unternehmen gehört, das mit der AKP-Regierung aus staatlichen Mitteln zum Milliardär geworden ist, arbeitete wurde von Anagold Mining mit einer in vielen Teilen der Welt verbotenen Methode betrieben. Das Gold wurde mit Arsen aus dem Boden gewonnen.

Bedauerlicherweise wurden bei dem Erdrutsch 9 Grubenarbeiter unter der Erde verschüttet. Trotz aller Aufrufe der Öffentlichkeit konnten die Leichen der Verschütteten unter dem Einsturz nicht erreicht, geschweige denn gerettet werden. Es wird nun befürchtet, dass sich die giftige Erde, die mit dem Regen abrutscht, in den Euphrat mischt und die Natur in einem Gebiet vergiftet, das sich bis zum Persischen Golf ausbreitet. Welche Menge an Gift ins Grundwasser gelangen wird, ist eine andere Frage.

Es ist fraglich, wie weit die Ermittlungen gegen das Unternehmen gehen werden. Eines ist jedoch sicher: Wie bei allen Arbeitsmorden werden ein paar technische Aufseher und ein Vorarbeiter (vorerst 8) verhaftet und vor Gericht gestellt. Es wird vertuscht, dass es sich um einen Massenmord und dessen eigentlichen Tätern an der Spitze handelt.

Ja, ein Massenmord!

Denn der Vorfall ist nicht neu. Bereits im Februar 2008 wurde ein Staatsanwalt, der den Fall mit der Anklage Verbrechen an der Natur und Korruption eröffnet hatte, unter einem erfundenen Grund verhaftet und aus seinem Amt entlassen. Anfangs gab es in der Region einen großen Widerstand gegen den Arsen-Goldabbau. Es wurde auf die tödliche Gefahr von Arsen für die Menschen in der Region und alle Lebewesen hingewiesen. Es wurde auf die Gefahr aufmerksam gemacht, dass nicht nur die oberirdische Natur vernichtet wird, sondern auch das Grundwasser vergiftet wird. Es wurde auf die Nähe zum Euphrat erinnert. Außerdem wurde darauf verwiesen, dass die Türkei ein Erdbebengebiet ist und dass sich unter dem Ort, an dem die Mine eröffnet werden soll, eine Verwerfungslinie befindet. All diese Einwände stießen jedoch in allen zuständigen Ministerien des Staates auf Ablehnung. Die Inspektionsberichte wurden manipuliert. Anfang letzter Woche stellte sich heraus, dass die fragliche Verwerfung sogar aus der Erdbebenkarte entfernt wurde.

Mit diesem folgeschweren Unfall rückte die Veräußerung der Bodenschätze des Landes durch die AKP an ausländische Unternehmen wieder in den Vordergrund. Bei diesen Diskussionen wurde bekannt, dass mehr als zehntausend ähnliche Genehmigungen unterzeichnet worden waren. Es wird nun gemunkelt, dass auf politischer und bürokratischer Ebene Bestechungsgelder in zweistelliger Millionenhöhe gezahlt werden, deren genaue Verteilung noch unbekannt ist.

Dieser Vorfall hat einmal mehr eine Tatsache bewiesen: Die AKP ist eine politische Organisation, die so sehr mit dem Imperialismus kollaboriert und so verzweifelt nach Geld sucht, dass sie bereit ist, ausländischen Unternehmen die Genehmigung zu verkaufen, mit den brutalsten Methoden, die in ihren eigenen Ländern verboten sind, Bergbau zu betreiben.

Dies erklärt, warum die USA, das Vereinigte Königreich, Kanada und Australien sowie die EU-Länder trotz seines unkontrollierten und unangenehmen Verhaltens insgeheim mit der Herrschaft von Recep Tayyip Erdoğan zufrieden sind.