Am 5. Januar 1980 wurde der türkische Kommunist Celalettin Kesim durch islamistisch-faschistische Kräfte in Berlin auf offener Straße ermordet. An seinem Todestag war er zusammen mit anderen Genossen im Rahmen einer politischen Aktion am Cottbusser Tor. Etwa 70 türkische Antikommunisten über- fielen die Genossen der Kommunistischen Partei der Türkei (TKP) mit Ketten, Schlagstöcken und Messern. Dabei wurde Celalettin durch einen gezielten Messerstich in den Oberschenkel tödlich verletzt. Die deutsche Polizei hielt sich an diesem Tag auffallend zurück. Ein Krankenwagen kam zu spät für den Verletzten, obwohl das Urbankrankenhaus in der direkten Umgebung ist.

Der Geheimdienst der Türkei (MIT) sowie der deutsche Verfassungsschutz, die bis heute bei antikommunistischen Repressionen eine rege Zusammenarbeit pflegen, tragen eine klare Verantwortung, denn sie förderten und leiteten reaktionäre Kräfte sowohl in der Türkei als auch in der BRD mit dem Ziel, die revolutionäre Arbeiterbewegung zu bekämpfen.

Celalettin war als klassenbewusster türkeistämmiger Aktivist in der TKP organisiert und arbeitete im Einklang mit seiner internationalistischen Gesinnung in Deutschland in der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins mit. Als kämpferischer Gewerkschafter war er nicht nur in der IG Metall und der GEW bekannt, sondern für viele Menschen eine Vertrauensperson.

Damals wie heute morden die Faschisten mit Rückendeckung der kapitalistischen Staaten und des Kriegsbündnisses NATO: In der Türkei, in der Bundesrepublik und in der Ukraine. Deshalb müssen wir das Gedenken an Celalettin Kesim wie auch an andere ermordete Antifaschisten wachhalten und den Widerstand gegen die zunehmende faschistische Gefahr, die von den reaktionärsten kapitalistischen Kreisen ausgeht, gemeinsam organisieren. Celalettin Kesim war ein konsequenter Kämpfer für neue, für eine sozialistische Welt; deshalb musste er sterben. Lasst uns ein Zeichen setzen, dass wir bereit sind, dem faschistischen Terror entgegenzutreten!

Nichts ist vergessen! Niemand ist vergessen!