TKP – Zentral Komitee

Zum ersten Jahrestag der Erdbeben vom 6. Februar:
Die Erklärung des Zentralkomitees der TKP zum ersten Jahrestag der Erdbeben vom 6. Februar.

Wir Vergessen nicht, wir vergeben nicht

Wir erinnern uns an die große Katastrophe, als wäre sie gestern gewesen.

Wie könnten wir die Tausenden von Menschen vergessen, die unter den Trümmern starben, während der Staat nicht anwesend war; Menschen, die aus ihren Häusern vertrieben und der Verzweiflung überlassen wurden, wie könnten wir unsere Stadtviertel, unsere Bezirke, unsere Arbeit, unsere Geschichte vergessen?

Und wie könnten wir jemals die Missachtung von Menschenleben vergessen? Ausschreibungen, Korruption,gestohlenes Baumaterial, ungeplante Ansiedlungen, Rechtswidrigkeiten durch Bauamnestien und mangelnde Kontrolle, um Einzelne zu bereichern, haben unsere Bürger:innen heimgesucht.

Die Kapitalisten, die an der Spitze dieses schmutzigen, von der Marktwirtschaft beherrschten Systems stehen, die politische Macht, die für ihre Interessen agiert, alle politischen Akteure, die sich nicht diesem System widersprechen, und alle, die von Rentier-Kapitalismus profitieren, tragen in diesem Bild Verantwortung.

Es scheint, dass sie darauf zählen, dass in diesem vergangenen einen Jahr unser Gedächtnis nachgelassen hat, damit sie ihren Weg fortsetzen können, indem sie diese Verantwortung abschütteln, oder sie glauben, dass ihre Drohungen erfolgreich sein werden.

Erdoğan erklärte, Hatay sei nach dem Erdbeben aus politischen Gründen im Stich gelassen worden, und drohte ihnen mit Wahlen.

Die Regierung nominiert den Staatsbeamten, der zum Zeitpunkt des Erdbebens als zuständige Person für Bauordnung und Stadtplanung im Amt war, als Bürgermeisterkandidaten für Istanbul, eine Stadt, die täglich in Angst vor Erdbeben lebt.

Die Opposition versucht, einen Mann zum Bürgermeister von Hatay, der vom Erdbeben am stärksten betroffenen Stadt, wieder zu ernennen, der für seine Korruption, seine Verstöße gegen die Bauordnung und seine engen Beziehungen zu Bauunternehmern bekannt ist, und die Stadt durch die Maßnahmen, die er während seiner Amtsjahre in der lokalen Verwaltung ergriffen hat, noch anfälliger für das Erdbeben gemacht hat.

Das nennt man Volksverachtung.

Ein Jahr nach der großen Katastrophe ist es eine solche Kampfansage, die Verantwortlichen für dieses Leid als Alternative einem Volk zu präsentieren, dessen Schmerz noch frisch ist. Es ist ein Versuch, das Volk zu demütigen und aufzugeben, indem man seinen Willen und seine Ehre ignoriert.

So wie wir die Verantwortlichen für den 6. Februar nicht vergessen, vergessen wir auch nicht diejenigen, die es jetzt wagen, das Volk herauszufordern. Wir merken sie uns.

Das gilt auch für unsere Verluste … Die AKP hat möglicherweise die Zahl der Opfer, die sie zuletzt der Öffentlichkeit bekannt gegeben hat, vergessen und Wahrheit und Lüge durcheinandergebracht. Sie sollen die Bürger:innen fragen, die das Erdbeben erlebt haben, und diejenigen, die Tag und Nacht daran arbeiten, die Wunden in der Region zu heilen. Sie sollen diese Menschen fragen, was veröffentlicht wurde, und was nicht; und was nicht vertuscht werden konnte, so sehr sie es auch versuchten.

Es gibt noch eine Sache, die wir nicht vergessen, die sich in den schwierigsten Zeiten zeigt und die sich seit einem Jahr in unser Gedächtnis eingeprägt hat. Wir vergessen unser Volk nicht, das durch seinen Widerstand, seine Selbstaufopferung und seine Solidarität mit Würde auftrat, während diese Ordnung, die unter der Herrschaft des Geldes fortbesteht, große Zerstörung, Demütigung und Elend über das Volk bringt. Wir vertrauen darauf, dass dieser Bestand letztendlich nicht dieser Zumutung und Bedrohung erliegen wird.

Mit diesem Vertrauen in unser Volk, unser Land und uns selbst gedenken wir am ersten Jahrestag der Erdbeben vom 6. Februar mit Respekt derer, die wir durch das Erdbeben verloren haben, und wir kämpfen weiter für den Aufbau eines Landes mit Städten, die nie wieder einstürzen werden.

Zentralkomitee der TKP
06. Februar 2024

Unutmayacağız
Affetmeyeceğiz

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